Natalie ist acht Jahre alt und wächst bei ihrer Oma in einfachsten Verhältnissen auf. Ihre größte Sehnsucht: „Ich möchte, dass meine Mama mich öfter in den Arm nimmt. Sie ist viel zu viel weg und hat nie Zeit für mich“, sagt das Mädchen. Der Schauspieler Til Schweiger hat das Mädchen mit einem Kamerateam von „RTL – Wir helfen Kindern“ in Hamburg-Jenfeld besucht. Er ist schockiert, wie viele Kinder in Deutschland unter Armut und mangelnder Zuwendung leiden. „Es ist so wahnsinnig traurig, wenn Natalie diesen puren Wunsch nach mehr Zeit mit ihrer Mutter äußert. Und es ist ein Skandal, dass in diesem reichen Land jedes vierte Kind unter der Armutsgrenze lebt und sich allein gelassen fühlt mit seinen Sorgen und Ängsten. Wir müssen diesen Kindern einen Halt geben, damit sie eine echte Chance für ein besseres Leben bekommen“, sagt Til Schweiger.
Als Pate von „RTL – Wir helfen Kindern“ will der vierfache Vater so viele Hamburger Kinder und Jugendliche wie nur möglich mit dem Coaching-Programm „Mutmacher“ unterstützen; ein Projekt der „Stiftung stern – Hilfe für Menschen e.V.“ und der „Arche“. Mit viel Zuwendung, Zeit und Engagement analysieren die „Mutmacher“ mit Kindern und Jugendlichen deren Schwierigkeiten und entwickeln – auch mit Eltern und Lehrern – einen Plan, um der totalen Perspektivlosigkeit zu entkommen. Der „Mutmacher“ ist immer für die Kinder da, baut zu ihnen eine vertrauensvolle Bindung auf und fördert vor allem die Persönlichkeitsentwicklung eines Mädchen oder Jungen.
Til Schweiger hat Natalie in der Arche getroffen. Wie für 100 andere Kinder und Jugendliche auch, ist die Anlaufstelle für Natalie der wichtigste Zufluchtsort in ihrem Leben. Hier bekommt sie ein warmes Mittagessen, Hausaufgabenhilfe und vor allem Aufmerksamkeit. Hier sieht Til Schweiger auch die 16-jährige Nina wieder, die er bereits seit 2008 kennt. Nach einem stern-Artikel über Kinderarmut in Deutschland hat er den Kontakt zu ihr gesucht.
„Als ich jetzt gehört habe, dass sie seit drei Jahren auf der Straße abhängt, statt zur Schule zu gehen und dass das ihren Eltern total egal ist, war ich geschockt. Ich weiß, dass Nina viel Potential hat. Sie wurde wegen ihrer Armut in der Schule gemobbt und hat sich deswegen aufgegeben“, sagt Til Schweiger. „Aber für jeden Menschen ist es wichtig, so viele gute Erfahrungen wie möglich zu sammeln, um wieder an sich zu glauben. Das wünsche ich Nina. Zum Glück macht sie jetzt bei den Mutmachern mit. Ich bin mir sicher, dass sie es mit unserer Hilfe schafft, ihren eigenen Weg zurück in die Gesellschaft zu finden.“
Beim RTL-Spendenmarathon am 21. November 2013 wird Til Schweiger die Zuschauer zu Spenden aufrufen, damit so viele Kinder und Jugendliche wie möglich von den „Mutmachern“ unterstützt werden können. Mit den gesammelten Spenden sollen „Mutmacher“ eingestellt werden, die sich rund um die Uhr als Wegbegleiter verstehen. „Wir starten erst einmal in Hamburg. Unser Wunsch ist es, so schnell wie möglich in weiteren deutschen Städten tätig zu sein“, sagt Til Schweiger. „Meine Kinder haben auch mal Probleme, aber sie haben immer jemand an ihrer Seite, der für sie da ist. Aber es gibt noch so unfassbar viele Kinder und Jugendliche in Deutschland, die einen Halt, wie einen Mutmacher dringend brauchen. Bitte helfen Sie und spenden Sie!“
Das „Mutmacher“-Coaching Programm der „Stiftung stern – Hilfe für Menschen e.V.“ und der „Arche“
Immer mehr Kinder in Deutschland wachsen in schwierigen sozialen Verhältnissen auf. Für mehr als ein Viertel von ihnen sind Arbeitslosigkeit und finanzielle Armut normale Alltagserfahrungen. Neben dem Mangel an materiellen Dingen fehlt es oft an Zuwendung, Erziehung und Bildung. Die Bildungschancen für Kinder aus schwierigen sozialen Verhältnissen sind gering: In Deutschland verlässt fast jedes vierte Kind die Schule ohne einen Abschluss aber mit Frust, Wut und Aussichtslosigkeit. Kinder, die mit 9 Jahren noch hoch motiviert und voller Ideen sind, lassen mit 14 Jahren den Kopf hängen und haben nur noch eine Perspektive: Almosen und Hartz IV.
Viele Kinder und Jugendliche haben das Gefühl, nichts wert zu sein, Zutrauen und Zuwendung, Respekt und Wertschätzung haben sie kaum erlebt. Was vielen Kindern und Jugendlichen fehlt, ist ein Wegbegleiter, der ihnen mit Rat und Tat zur Seite steht. Im besten Fall sind das Vater oder Mutter oder Lehrer. Oft aber sind die Eltern zu sehr mit eigenen Problemen beschäftigt und können den Kindern kaum Unterstützung bieten, auch Lehrer können sich nicht um jeden einzelnen Schüler so kümmern, wie es nötig wäre. Was den Kindern fehlt sind Vorbilder: Menschen, an denen sie sich orientieren können, die sie herausfordern und ihre Neugierde wecken, ihnen Selbstvertrauen geben, die immer für sie da sind, die ihnen zuhören und Unterstützung anbieten. Jemanden, der fragt, wie es ihnen geht und wirklich an einer Entwicklung interessiert ist und stabile Beziehungen über einen langen Zeitraum ermöglicht, damit Vertrauen und Bindungen wachsen können.
Das Coaching-Programm „Mutmacher“ setzt hier an und will mit den Kindern und Jugendlichen konkret und individuell die Schwierigkeiten analysieren und gemeinsam – auch mit Eltern und Lehrern – einen Plan entwickeln, was zu tun ist. „Mutmacher“ sind Menschen, die eher auf eine Beziehung als eine Belehrung setzen, die Zeit mitbringen, Wissen und Engagement, um Kinder und Jugendliche auf dem schwierigen Weg zu begleiten und in jeder Situation mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Sie wollen durch eine langfristig angelegte professionelle Hilfe Orientierung geben. Je nach Lebenssituation, Lebensphase, Persönlichkeit- und Fähigkeitsstruktur haben die jungen Menschen unterschiedliche Bedürfnisse.
Der „Mutmacher“ entwickelt genug Einfühlungsvermögen, sich in die Lebenssituation eines Kindes oder Jugendlichen hinein zu versetzen. Für den Einen ist es wichtig, einen Gesprächspartner zu haben, der Andere braucht mehr: konkrete Hilfe bei persönlichen Problemen, Unterstützung bei der Organisation eines Praktikums, einen Rat bei der Auswahl eines Ausbildungsplatzes, im Umgang mit anderen Jugendlichen.
Der Coach kann zuhören, Unterstützung anbieten und ist wirklich an einer Entwicklung der jungen Menschen interessiert. Wichtig sind dabei stabile Beziehungen über einen langen Zeitraum, damit Vertrauen und Bindung wachsen können. Den Kindern und Jugendlichen soll dabei geholfen werden, ihr Leben in die Hand zu nehmen und herauszufinden, wie ihre Talente und Stärken optimal gefördert werden können. Gemeinsam mit ihnen werden Perspektiven für die Zukunft entwickelt. Kinder und Jugendliche, die mit dem Programm begleitet werden, werden befähigt, als Menschen mit gesundem Selbstbewusstsein und Wertgefühl in die Zukunft zu blicken, Träume zu verwirklichen und sich Berufswünsche zu erfüllen. Sie erleben sich als wertvollen, aktiven Teil der Gesellschaft, in der sie sich einbringen und selbst Konfliktsituationen mit sozialer Kompetenz begegnen. Für Jugendliche aus schwierigen Familienverhältnissen ist das das Programm der einzige Weg, aus einer totalen Perspektivlosigkeit in die echte Chance auf eine Zukunft zu steuern.
Die „Stiftung stern – Hilfe für Menschen e.V.“
Der stern berichtet seit vielen Jahren über Menschen in Not. Um Menschen konkret helfen zu können, bittet die „Stiftung stern – Hilfe für Menschen e.V.“ um Unterstützung. Die Stiftung stern sammelt selbständig Spenden für konkrete Hilfsmaßnahmen und kann so eigenständig schnelle, operative Hilfe für Menschen in Not leisten. Sie übernimmt eigene soziale und gesellschaftliche Verantwortung, die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit verschiedenen Hilfsorganisationen wird dabei fortgesetzt. Stiftung stern e.V. behält die Kontrolle über die ordnungsgemäße Verwendung der vom Verein gegebenen Mittel. Mehr: www.stern.de/stiftung