Moritz Bleibtreu („Lola rennt“, „Der Baader Meinhof Komplex“), einer der beliebtesten und gefragtesten deutschen Schauspieler, hat nichts gegen das Prädikat „Instinktschauspieler“. In hr2-kultur sagte der 42-Jährige, der gerade seinen neuen Film „Nicht mein Tag“ präsentiert: „Ich finde das völlig egal, wie die Leute das machen. Mir ist total wurscht, ob ein Schauspieler drei Stunden vorher meditiert, ob er ein ‚Method Acting‘-Schauspieler ist, ob er Max Reinhardt mag, Konstantin Stanislawski oder Lee Strasberg. Wichtig ist, dass es mich berührt!“
Der Sohn der 2009 gestorbenen Schauspielerin Monica Bleibtreu geht sehr gerne ins Kino, aber nicht in seine eigenen Filme: „Als Schauspieler bestimme ich, was ich tue und die Art, wie ich spiele, aber mit dem Rest habe ich nichts zu tun. Ich bin nicht der, der den ‚Take‘ wählt. Ich bin nicht der, der die Musik aussucht, ich bin nicht der, der mischt. Ich bin nicht der, der schneidet. Deshalb ist ein Film in dem Moment, in dem ich vom Set gehe, nicht mehr meiner.“
Von schlichtem Humor hält Bleibtreu, der regelmäßig auch in Komödien zu sehen ist, wenig: „Klamauk ist für mich, wenn man eine Geschichte bewusst schreibt und so dramatisiert, dass gelacht werden muss und soll – und ich das ständig merke, also das, was man Oberschenkelhumor nennt. Statt dass man es macht wie Loriot, und sagt ein Witz ergibt sich aus einer Situation, aus einer Figur. Es muss immer um Menschen gehen, und es muss wahrhaftig und echt sein.“