Am heutigen Donnerstag geht die bundesweite Kampagne „Treffpunkt Bibliothek“ in Münster mit der Verleihung der Karl-Preusker-Medaille an Prof. Bernhard Fabian zu Ende. In seiner Bilanz weist der Deutsche Bibliotheksverband mit Blick auf die derzeit laufenden Koalitionsverhandlungen erneut auf seine Kernforderungen hin: die rechtssichere Ausleihe von E-Books in Öffentlichen Bibliotheken, die Möglichkeit der Sonntagsöffnung in Öffentlichen Bibliotheken sowie eine allgemeine Wissenschaftsschranke im Urheberrecht.
Deutschlandweit präsentierten sich über tausend Bibliotheken als Partner für Medien- und Informationskompetenz sowie als Orte für Bildung und Weiterbildung. Das Angebot umfasste circa 4700 Veranstaltungen mit mehr als 15.000 Stunden Programm und wurde von knapp 500.000 Bibliotheksbesuchern genutzt. Mit mehr als 100 Bilderbuchkinoveranstaltungen für die Kleinsten, knapp 900 Lesungen, rund 1500 Ausstellungen, vielen Workshops, über 590 Events zum Mitmachen, Bibliotheksnächten in verschiedenen Städten, circa 100 Führungen und vielen weiteren Aktionen beteiligen sich Öffentliche, Wissenschaftliche sowie Spezial-Bibliotheken an der Kampagne.
In seiner Bilanz fordert der Verbandsvorsitzende Frank Simon-Ritz für die Öffentlichen Bibliotheken: „Die Bibliotheken warten auf eine gesetzliche Regelung, die ihnen das Recht einräumt, alle elektronischen Bücher zu lizenzieren. Hier ist eine Gleichbehandlung von E-Books und gedruckten Büchern gefragt. Daneben gibt es einen gesellschaftlichen und kulturellen Bedarf, Öffentliche Bibliotheken auch an Sonntagen zu öffnen.,,Wir möchten mit einer Gesetzesänderung zumindest die Möglichkeit dafür schaffen.“ Für die wissenschaftlichen Bibliotheken fordert Simon-Ritz die Einführung einer allgemeinen Wissenschaftsschranke: „Bei wissenschaftlichen Bibliotheken sehen wir den Bedarf, das Urheberrecht im Sinne der Verbesserung der Rahmenbedingungen von Lehre und Forschung zu aktualisieren.“
Nachdem die Aktionswoche „Treffpunkt Bibliothek“ sechs Jahre lang erfolgreich vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und vom Deutschen Bibliotheksverband organisiert wurde, endet das Projekt in diesem Jahr. Ab 2014 plant der Deutsche Bibliotheksverband eine neue Kampagne, die die Arbeit der Bibliotheken und ihre Bedeutung als Orte für Bildung und Weiterbildung fokussiert.