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Beruf Osteopath statt Erweiterung der Physiotherapie

Der Beruf Osteopath muss als eigenständiger Heilberuf mit Primärkontakt durch eine bundesgesetzliche Regelung anerkannt und das für die Patientensicherheit notwendige hohe Niveau der Aus- und Weiterbildung festgeschrieben werden. Diese Meinung vertreten sechs Osteopathie-Organisationen und Berufsverbände als so genannte Konsensgruppe in einem Positionspapier. Die Konsensgruppe repräsentiert mit mehr als 8000 Mitgliedern die Mehrheit der Osteopathen in Deutschland.

Grundständig und in Weiterbildung ausgebildete Osteopathen therapieren derzeit jährlich in rund 4000 Praxen bis zu 5,6 Millionen Menschen. Mit der Beliebtheit der Osteopathie steigt auch die Nachfrage nach qualifizierten Osteopathen. Eine gesetzliche Regelung mit einheitlicher Definition des „Osteopathen“ zur Gewährleistung der Patientensicherheit fehlt jedoch.

„Osteopathie als angewandte Humanwissenschaft ist ein Diagnose- und Behandlungsverfahren, das einen eigenständigen Beruf mit Primärkontakt ausmacht“, heißt es in dem Positionspapier der Akademie für Osteopathie (AFO) e.V., der Bundesarbeitsgemeinschaft Osteopathie (BAO) e.V., des Bundesverbandes Osteopathie (bvo) e.V., des Deutschen Verbandes für Osteopathische Medizin (DVOM) e.V., des Registers der Traditionellen Osteopathen (ROD) GmbH und des Verbandes der Osteopathen Deutschland (VOD) e.V. Deutschland hinkt anderen Ländern hinterher: Die Forderung nach der Anerkennung einer eigenständigen Medizinform mit Primärkontakt, also mit Diagnosestellung, entspricht auch den Zielen der europäischen und weltweit tätigen Berufsverbände und den Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation WHO aus dem Jahr 2010.

Seit Inkrafttreten des Versorgungsstrukturgesetzes Anfang 2012 erstatten derzeit schon mehr als 90 Gesetzliche Krankenversicherungen (GKV) anteilig die Kosten für Osteopathie-Behandlungen. Die Voraussetzungen der GKV für die Erstattungsleistungen sind jedoch völlig uneinheitlich, was ebenfalls den Regelungsbedarf unterstreicht.

Die Forderung der nicht-osteopathischen Gesellschaften, Bundesverband selbstständiger Physiotherapeuten (IFK) und Deutsche Gesellschaft für manuelle Medizin (DGMM), „die Weiterbildung in osteopathischen Verfahren aufbauend auf die Zertifikatsweiterbildung in Manueller Therapie für Physiotherapeuten bundesweit gesetzlich“ zu regeln, muss laut Konsensgruppe aus den folgenden Gründen ins Leere gehen:

  • Osteopathie beschränkt sich im Gegensatz zur Manuellen Therapie nicht auf die Vermittlung von einzelnen Techniken, sondern betrachtet immer den Körper als Funktionseinheit. Wesentliche Anteile, die die osteopathische Diagnostik ausmachen, werden in der Manuellen Therapie nicht vermittelt.
  • Osteopathie behandelt im Gegensatz zur Manuellen Therapie keine Krankheitsbilder, sondern fokussiert sich auf die Wiederherstellung des vorhandenen Heilungspotentials.
  • 700 Stunden Weiterbildung qualifizieren allenfalls einen Heilhilfsberuf, nicht aber einen Osteopathen, der im Primärkontakt arbeitet.
  • Die Beschränkung auf den Bereich der Weiterbildung berücksichtigt nicht die grundständig ausgebildeten Osteopathen. Die Patientensicherheit wird hierdurch nicht gewährleistet.

Positionspapier: http://www.osteopathie.de/up/pressemitteilung/PositionspapierKonsensgruppe_28_10_2013.pdf

www.osteopathie.de

Datenschutz soll Bürger schützen und dennoch Straftäter überführen

Der Vorsitzende des Bund Deutscher Kriminalbeamter, Andre Schulz, sieht sich in seiner Forderung vom vergangenen Donnerstag bestätigt, umgehend einen NSA-Untersuchungsausschuss einzusetzen. Am Wochenende haben sich nun endlich auch die Fraktionsspitzen von SPD, Grünen und Linken zu diesem Schritt bekannt.

„Die Sorgen und Ängste der Bevölkerung vor einer uferlosen Überwachung durch ausländische Geheimdienste müssen sehr erst genommen werden. Hierzu bedarf es einer Beantwortung zahlreicher nach wie vor offener Fragen und einer damit einhergehenden breiten öffenlichen Diskussion“, sagt BDK-Chef André Schulz. Dass das Parlamentarische Kontrollgremium hierzu – personell als auch strukturell – nur eingeschränkt in der Lage ist, hat mittlerweile auch sein Vorsitzender Thomas Oppermann (SPD) inzwischen eingestanden.

Darüber hinaus sollte für in Europa tätige Unternehmen ein strenger und einheitlicher Datenschutz- und -sicherheitsstandard gelten. Millionenfach entwendete Kundendaten müssen ebenfalls der Vergangenheit angehören. Im Vergleich zur Privatwirtschaft arbeiten die deutschen Strafverfolgungs- und Sicherheitsbehörden seit vielen Jahren bereits auf einem sehr hohen Datenschutzniveau, das zudem einer permanenten gerichtlichen und parlamentarischen Kontrolle unterliegt.

„Die politische und gesellschaftliche Debatte muss nun in verschiedenen Feldern Klarheit bringen. Zwingenden Notwendigkeiten deutscher Strafverfolgungsbehörden, um Kriminalitätsopfer zu schützen und Straftäter zu überführen sind von den gesetzlichen Rahmenbedingen der inländischen Geheimdienste und den Grenzen der Wirtschaft klar abzugrenzen“, erläutert André Schulz und fügt hinzu: „Bezogen auf ausländische Nachrichtendienste erwarten wir zeitgleich aber auch, dass neben der parlamentarischen Aufarbeitung der Vorgänge auch eine konsequente strafrechtliche Verfolgung stattfindet.“

www.bdk.de

Software-Entwickler sind in der IT-Branche besonders gefragt

In der deutschen Wirtschaft gibt es derzeit rund 39.000 offene Stellen für IT-Experten. Damit bleibt der Fachkräftemangel auf dem hohen Niveau der Vorjahre. Das ist das Ergebnis einer Studie zum Arbeitsmarkt für IT-Fachkräfte, die der Hightech-Verband BITKOM heute in Berlin vorgestellt hat. Bei der repräsentativen Umfrage wurden mehr als 1.500 Geschäftsführer und Personalverantwortliche von Unternehmen aller Branchen befragt. „Der Fachkräftemangel ist ein strukturelles Problem“, sagte BITKOM-Präsident Prof. Dieter Kempf. „Er besteht dauerhaft und weitgehend unabhängig von der konjunkturellen Entwicklung.“ Wie im Vorjahr gibt jedes zweite ITK-Unternehmen (50 Prozent) an, dass aktuell ein Mangel an IT-Spezialisten herrscht. Ähnlich viele Unternehmen (48 Prozent) erwarten, dass sich der Fachkräftemangel weiter verschärfen wird.

Rund 16.000 der unbesetzten Stellen gibt es in der ITK-Branche selbst, davon 13.800 bei den Anbietern von Software und IT-Dienstleistungen. Weitere 1.600 IT-Experten werden von Herstellern von Hardware und Unterhaltungselektronik gesucht, 600 von Anbietern von Telekommunikationsdiensten. Fast drei Viertel der ITK-Unternehmen (72 Prozent), die freie Stellen haben, suchen Software-Entwickler. Bei Software-Entwicklern sind vor allem Fähigkeiten rund um Cloud Computing (in 40 Prozent der Fälle) und Social Media (38 Prozent) gefragt, gefolgt von Kenntnissen zur Programmierung von Webpräsenzen (29 Prozent), betriebswirtschaftlichen Anwendungen (27 Prozent) sowie Apps und mobilen Webseiten (22 Prozent).

Hinter den Software-Entwicklern folgen bei den gesuchten Berufsbildern mit deutlichem Abstand Anwendungsbetreuer und Administratoren (31 Prozent) sowie Qualitäts-Manager (25 Prozent). Ebenfalls häufig gesucht werden IT-Berater und Experten für Marketing und Vertrieb (je 16 Prozent), danach kommen Grafik- und Web-Designer (6 Prozent) sowie Projektmanager und IT-Service-Manager (je 4 Prozent).

Obwohl die ITK-Branche angesichts des weiterhin hohen Fachkräftemangels ihr Beschäftigungspotenzial nicht voll ausschöpfen kann, werden die Unternehmen in diesem Jahr voraussichtlich 15.000 neue Arbeitsplätze schaffen. Diese Arbeitsplätze entstehen zum Teil auch außerhalb des harten Kerns der IT-Qualifikation, zum Beispiel in der Kommunikation und anderen zentralen oder unterstützenden Funktionen. So werden zum Jahresende insgesamt 917.000 Beschäftigte in den ITK-Unternehmen erwartet. „Damit festigt die BITKOM-Branche ihre Stellung als zweitgrößter industrieller Arbeitgeber, knapp hinter dem Maschinenbau und vor Branchen wie der Chemie oder dem Automobilbau“, so Kempf.

IT-Experten werden auch bei den Anwendern von IT-Lösungen gesucht, quer durch alle Bereiche von Wirtschaft und Verwaltung. Hier gibt es weitere 23.000 unbesetzte Stellen. Allerdings suchen IT-Anwender andere Qualifikationen als IT-Anbieter. So brauchen fast zwei Drittel der IT-Anwender mit freien Stellen Administratoren und Anwendungsbetreuer (61 Prozent). Mit deutlichem Abstand folgen Projektmanager (16 Prozent) und IT-Berater (11 Prozent). Softwareentwickler, die Spitzenreiter bei den IT-Anbietern, rangieren bei Anwendern dahinter mit 9 Prozent.

Wie bereits vor zwei Jahren hat der BITKOM in seiner Studie den Frauenanteil in Führungspositionen in ITK-Unternehmen untersucht. Seit 2011 ist demnach der Anteil von Frauen im Top-Management und in den mittleren Führungsebenen deutlich um jeweils fast 50 Prozent gestiegen. Im Top-Management beträgt der Frauenanteil in den ITK-Unternehmen jetzt 4 Prozent, im mittleren Management 6,5 Prozent. „Das kann uns noch nicht zufrieden stellen, aber die Richtung stimmt und wir kommen voran“, sagte Kempf. „Und die Unternehmen setzen sich weiterhin ambitionierte Ziele.“ Bis 2020 soll sich der Umfrage zufolge der Frauenanteil im Top-Management auf rund 15 Prozent fast vervierfachen, im mittleren Management auf 17 Prozent fast verdreifachen.

Damit dies gelingt, setzen praktisch alle Unternehmen (95 Prozent) auf Instrumente zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Am häufigsten gibt es familienfreundliche Arbeitszeiten, die Beschäftigte in drei Viertel der Unternehmen nutzen können. „Das Home Office ist kein Auslaufmodell, auch wenn seine Rolle in einigen Großunternehmen aktuell eher an Bedeutung verliert“, so Kempf. In zwei Drittel der Unternehmen wird auf den Wiedereinstieg nach der Elternzeit besonderer Wert gelegt.

Bei der gezielten Suche nach Bewerberinnen gibt es noch Entwicklungspotenzial. Zwar setzen in allen Bereichen mehr Unternehmen auf spezielle Maßnahmen wie gezielte Anzeigenkampagnen oder geschlechtsspezifische Recruitments, zwei Drittel der Unternehmen verzichten aber weiter auf jede gezielte Ansprache von Frauen. Bei den Großunternehmen liegt der Anteil dabei mit rund 50 Prozent allerdings deutlich niedriger. „Gerade kleinere Unternehmen werden den Aufwand kaum aus eigener Kraft bewältigen können. Hier sehen wir eine wichtige Rolle auch für die Verbände, um entsprechende Instrumente bekannt zu machen und Erfahrungen weiterzugeben“, so Kempf.

Große Unternehmen haben es auch deutlich leichter, Mitarbeiterinnen gezielt weiter zu qualifizieren und auf Führungspositionen vorzubereiten. Während zwei Drittel (66 Prozent) der Großunternehmen entsprechende Maßnahmen durchführen, sind es bei kleineren und mittelständischen Unternehmen gerade einmal 31 Prozent. Am häufigsten eingesetzt werden dabei Mentoring (53 Prozent bei den großen und 19 Prozent bei den kleinen Unternehmen) und Frauennetzwerke (26 Prozent bzw. 11 Prozent). Während es bei fast jedem zweiten Großunternehmen (47 Prozent) ein entsprechendes Gremium zur Beratung des Top-Managements in diesen Fragen gibt, verzichten kleinere und mittelständische Unternehmen fast vollständig darauf (1 Prozent).

Methodik: Im Auftrag des BITKOM hat das Meinungsforschungsinstitut Aris 1.500 Geschäftsführer und Personalleiter von Unternehmen unterschiedlicher Branchen befragt. Die Umfrage ist repräsentativ für die Gesamtwirtschaft in Deutschland.

www.bitkom.org