Deutscher ESC-Vorentscheid: Das sind die Teilnehmer

Beim Clubkonzert in Hamburg entscheidet sich, wer per Wildcard beim deutschen ESC-Vorentscheid auftreten und das dortige Teilnehmerfeld komplett machen wird. Das sind die zehn Künstler, die beim „Eurovision Song Contest 2014 – Unser Song für Dänemark: Clubkonzert“ dabei sind und damit die Chance auf die Wildcard haben: Ambre Vallet aus Berlin, die Band Bartosz aus Lemgo, Caroline Rose aus Paris, Cassie Greene aus Hamburg, das Trio Elaiza aus Berlin, Max Krumm aus Oberhausen, Melanie Schlüter aus Frankenthal, Nicole Milik aus Neuss, Simon Glöde aus Flensburg und Valentina aus Köln. Das NDR Fernsehen, der Digitalkanal EinsPlus sowie eurovision.de und eurovision.tv übertragen die Show am Donnerstag, 27. Februar, ab 22.00 Uhr live aus dem Hamburger Club Edelfettwerk. Moderatorin des Clubkonzerts und des deutschen Vorentscheids ist Barbara Schöneberger, Reporterin im Greenroom Janin Reinhardt. Als Gast beim Clubkonzert dabei: Roman Lob, der für Deutschland beim ESC vor zwei Jahren den achten Platz erreichte. Er wird u. a. seinen neuen Titel „All That Matters“ vorstellen.

Die TV-Zuschauerinnen und Zuschauer entscheiden per Telefon und SMS, welcher der zehn „Clubkonzert“-Acts auch beim deutschen Vorentscheid „Eurovision Song Contest 2014 – Unser Song für Dänemark“ am 13. März auf der Bühne stehen wird. Dort sind bereits dabei: Das Gezeichnete Ich, Madeline Juno, MarieMarie, Oceana, Santiano, The Baseballs und Unheilig. In dieser Show, die Das Erste um 20.15 Uhr zeigt, bestimmt das Fernsehpublikum, wer Deutschland am 10. Mai beim ESC in Kopenhagen vertritt.

Musiker und Sänger Adel Tawil hatte dazu aufgerufen, sich per Youtube-Video auf www.Unser-Song-fuer-Daenemark.de zu bewerben, um am Clubkonzert teilnehmen zu können. Insgesamt 2240 Videos wurden hochgeladen. Aus den Bewerbungen haben der NDR, die Produktionsfirma Brainpool, die Labels Sony, Universal und Warner, die Independent-Labels sowie die Popwellen und jungen Radios der ARD die zehn Acts ausgesucht.

Thomas Schreiber, ARD-Unterhaltungskoordinator: „Über die große Resonanz auf Adel Tawils Einladung, sich zu bewerben, haben wir uns sehr gefreut. Natürlich gab es intensive Diskussionen, wer es von den mehreren Tausend Bewerbern auf die Bühne unseres Clubkonzertes und dann nach Köln und vielleicht sogar nach Kopenhagen schafft. Wir haben versucht, die richtige Mischung aus ganz jungen Talenten und Newcomern zu finden. Allen Teilnehmern danken wir für ihre mit Liebe gedrehten Videos und für ihr Vertrauen. Bei den 2230 Bewerbern, die nicht dabei sind, bitten wir um Verständnis für unsere Entscheidung.“

Ambre Vallet (16), geboren in Montpellier, Südfrankreich, ist die jüngste Teilnehmerin des Clubkonzerts in Hamburg. 2001 zog sie mit ihrer Familie nach Münster, seit 2013 wohnt Ambre in Berlin und besucht dort das Filmgymnasium in Babelsberg. Seit vier Jahren singt sie und begleitet sich selbst auf der Gitarre. Ambre Vallet ist „Youtuberin“ und covert auf ihrem Kanal aktuelle Titel, schreibt jedoch auch eigene Songs.

„Ich möchte beim ESC teilnehmen, weil Musik meine Sprache ist. Ich sehe dies als eine richtig tolle Erfahrung, die ich machen könnte. Ich möchte einfach Menschen berühren und ihnen zeigen, dass man mit der Musik Gefühle und Gedanken sehr gut verarbeiten kann. Außerdem gucke ich den ESC jedes Jahr mit meiner Mama, seitdem ich denken kann.“

Die Band Bartosz besteht aus Sammy (26), Domi (29), Dustin (28) und Urs (30). Die vier Jungs stammen ursprünglich aus Lemgo. Sammy hat es inzwischen nach Bremen verschlagen, Dustin nach Krefeld und Urs nach Hannover. Bartosz sind nur dem Namen nach polnisch – ein Kommilitone musste damals bei der Namensgebung der Band herhalten. Seit 2009 bringen sie Folk, Pop und Funk zusammen und haben sich dieser Mischung verschrieben.

„Wir freuen uns einfach wahnsinnig auf diese Erfahrung. Es wäre eine Ehre für uns, vor einem so großen Publikum spielen zu dürfen. Gerade wenn man, wie wir, mit dem ESC aufgewachsen ist, dann träumt man natürlich davon, einmal selbst da oben zu stehen.“

Caroline Rose (27), Tochter einer französischen Chanson-Sängerin, wuchs bei Karlsruhe auf. Mit sechs Jahren fing sie an, Klavier zu spielen. Mit zwölf entdeckte sie die Rock und Metal-Szene und brachte sich Gitarre spielen bei. Drei Jahre später zog sie mit ihrer Mutter nach Paris, machte dort ihr Abitur, gründete mehrere Death-Metal-Gruppen und tourte mit ihnen durch Frankreich. Caroline Rose spielte in mehreren Musicals Hauptrollen, machte eine Club-Tournee durch die USA und veröffentlichte ihre erste EP „More Immoral“ in Eigenregie.

„Als Halbfranzösin oder ‚franco-allemande‘, wie die Franzosen sagen, hat der Eurovision Song Contest meine jüngsten Jahre geprägt. In Europa gibt es unheimlich viele tolle Künstler, die auf dem internationalen Markt ihre Chance verdienen. Ich bin bei Karlsruhe aufgewachsen, Deutschland ist mein Heimatland, und ich wäre sehr stolz, es auf meine Art und Weise zu repräsentieren.“

Cassie Greene (20) aus Hamburg brachte sich das Gitarre spielen mit Hilfe des Internets und vielen Coversongs bei. Während eines längeren Aufenthalts in den USA fing sie an, ihre Erfahrungen in eigene Songs umzuwandeln. Aktuell steckt Cassie Greene im Abi-Stress. Die Musik kommt trotzdem nicht zu kurz: Neben eigenen Songs veröffentlicht sie auf YouTube immer wieder Coversongs, versehen mit einer eigenen Note. „Wir können mehr als Schnulzen, Dance und Schlager. Vor allem im noch relativ unbekannten Indie-Singer/Songwriter-Bereich hat Deutschland Einiges zu bieten. Das will ich beim ESC 2014 international unter Beweis stellen und uns somit den Sieg ersingen.“

Elaiza ist ein weibliches Trio aus Berlin um die ukrainisch-deutsche Sängerin und Songwriterin Ela (21). Ihre Bandkollegin Yvonne (29) spielt Akkordeon, Natalie (28) Kontrabass. Ela und Yvonne lernten sich bei einer Schnapsverkostung kennen, kurz danach stieß auch Natalie dazu. 2013 folgten erste gemeinsame Auftritte. „Elaiza sind geballte Frauenpower: drei junge Mädels mit außergewöhnlichen Instrumenten, die ganz viel Farbe ins Spiel bringen. Genau wie der ESC wollen wir Menschen aus verschiedenen Ländern mit unserer Musik verbinden. Das ergibt sich aus unserer Vita. Einflüsse aus der Ukraine, aus Polen und aus Deutschland fließen in unsere Songs ein und ergeben unseren Elaiza Sound.“

Max Krumm (21) begann mit sechs Jahren, Gitarre zu spielen. Mit 13 folgten erste Erfahrungen in verschiedenen Bands, auch als Songwriter. 2011 baute er sich ein kleines Studio, übernahm Produktionen von lokalen Bands und war bei verschiedenen Projekten als Sänger und Gitarrist dabei. Seit 2013 konzentriert sich der Oberhausener neben seinem Studium der Ostasienwissenschaften auf seine Solokarriere.

„Ich sehe die Show ‚Unser Song für Dänemark‘ und den Eurovision Song Contest als große Chance für mich, um als Künstler erfolgreich zu werden. Es würde mich stolz machen, mein Talent für Deutschland beim diesjährigen ESC einsetzen zu dürfen.“

Melanie Schlüter (16) singt zeitweise in vier Chören gleichzeitig. Sie spielt Gitarre, nahm drei Jahre lang Trompetenunterricht und gründete anlässlich ihrer Konfirmation ihre erste Band, die heute noch besteht. Melanie nahm bereits erfolgreich an diversen Wettbewerben teil und hatte 2013 ihren ersten Soloauftritt. Derzeit besucht sie die 9. Klasse in Frankenthal.

„Ich mache bei diesem Wettbewerb mit, weil ich auf möglichst vielen Bühnen stehen möchte. Je größer und je mehr Zuschauer, umso besser. Ich bin schon sehr gespannt auf die anderen Künstler, die ich alle kennenlernen möchte, weil ich mich mit guten Musikern einfach wohl fühle. Der ESC ist ein toller Wettbewerb, und ich freue mich tierisch, beim Clubkonzert dabei zu sein.“

Nicole Milik (19) spielt Gitarre, seit sie zehn ist, und gründete 2009 ihren eigenen YouTube-Kanal. Aktuell folgen ihr mehr als 86.000 Abonnenten aus aller Welt. Neben eigenen Songs veröffentlicht sie hauptsächlich Coverversionen. Aktuell studiert die Neusserin Anglistik und Musikwissenschaften.

„Ich verfolge den ESC seit vielen Jahren und habe mir dabei oft vorgestellt, wie schön es wohl wäre, selbst einmal vor einem so großen Publikum aus ganz Europa singen zu dürfen. Die Idee, so viele verschiedene Nationen an einem Abend durch Musik zu vereinen und selbst ein Teil davon zu sein, bereitet mir alleine bei dem Gedanken daran eine Gänsehaut. Musik ist meine Leidenschaft, und es wäre mir eine Ehre, Deutschland beim ESC 2014 vertreten zu dürfen.“

Mit 15 zog es Simon Glöde (21) nach Dänemark, wo er ein Musikinternat besuchte. Dort blieb er bis zum Abi 2012. Anschließend ging er nach New York, um dort als Praktikant in den 1970 von Jimi Hendrix gegründeten „Electric Lady Studios“ zu arbeiten. Danach reiste er als Straßenmusiker quer durch Europa und die USA. Heute, zurück in seiner Heimatstadt Flensburg, arbeitet er an neuen Songwriting- und Sound-Ideen.

„Ich bin als Vertreter der jungen, noch möglichst selbst-denkenden Generation unterwegs. Ich will meinen Zuhörern mitteilen, dass es auch anders geht – das Geld nicht alles ist und dass das Leben doch viel zu schade ist, um alles für den Kommerz aufs Spiel zu setzen. Ich denke, auch dem ESC könnte ich da eine feine Note verpassen. Außerdem mache ich ‚im Leben gerne‘ Musik und bin natürlich auch in abenteuerlicher Sache unterwegs. Ahoi.“

Valentina (25) wohnt in Köln und absolvierte zwischen 2010 und 2013 ihr Studium zur Sprachtherapeutin. Seitdem konzentriert sie sich ausschließlich auf die Musik. Seit gut neun Monaten spielt sie Gitarre, um auch eigene Songs komponieren zu können. Diese und auch Coversongs veröffentlicht Valentina seit rund einem Jahr auf ihrem YouTube-Channel.

„Schon seit meiner Kindheit habe ich den ESC verfolgt. Jetzt möchte ich die Chance nutzen und meinen Traum als Sängerin verwirklichen und die Herzen der Menschen mit meinem Gesang und meiner eigenen Musik berühren.“ 

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