Dem niederländischen Schriftsteller Leon de Winter fällt es nicht schwer, Jogi Löw zu bewundern. „Die heutige deutsche Mannschaft, die so künstlerisch ist, wird geführt von einem Coach, der aussieht wie ein Ballett-Choreograph“, schwärmt er in „hr1-Talk“ am Sonntag, 24. November. „Das ist doch kein normaler Coach, das ist ein Künstler, ein sehr schöner Mann, immer unheimlich gut, modern, cool gekleidet!“ Gegen einen solchen Trainer zu verlieren, könnten die Niederländer „gut ertragen“, sagt der Autor: „Das ist dann ok, dann sagen wir, wir haben gegen einen großen Künstler verloren!“
Beinahe wäre Leon de Winter Komponist geworden. „Ich wollte immer Musik für Filme schreiben“, verrät er, „das wäre meine Aufgabe gewesen.“ Auch wenn sich seine Liebe zum Schreiben durchgesetzt habe, hat er den Plan, Musiker zu werden, nie aufgegeben: „Vielleicht mache ich das noch, in Los Angeles Filmmusik studieren.“ Mit seinem Landsmann, dem Stargeiger André Rieu, schreibe er derzeit an einem Drehbuch zu einem Film, der in Hollywood produziert werden soll. „Ich habe eine große Beziehung zum Walzer.“ Teilweise arbeiteten sie zusammen im Haus von Johann Strauss.
Leon de Winter ist mit Jessica Durlacher verheiratet, die ebenfalls Schriftstellerin und seine größte Kritikerin ist. Wenn sie seine Manuskripte zurückgebe, seien diese voll mit harschen Anmerkungen: „Da bin ich nicht immer fröhlich, denn da steht ‚langweilig‘ oder ‚das stimmt nicht‘. Besonders ungnädig werde seine Frau bei erotischen Szenen: „Sexszenen kannst Du nicht schreiben, überlasse das lieber mir!“
Leon de Winter thematisiert auch im neuen Buch „Ein gutes Herz“ seine jüdische Herkunft. Seine Eltern hatten den Holocaust überlebt, weil sie von katholischen Priestern und Nonnen mehrfach versteckt worden waren. Der erfolgreiche Schriftsteller hat alleine in Deutschland über eine Million Bücher verkauft.
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