„Ich dachte, Grand Prix wäre irgendetwas mit Formel Eins“

Für Leslie Mandoki war das Mitmachen in Ralph Siegels Schlagerprojekt „Dschinghis Khan“ ein „Betriebsunfall“. Der Produzent und Musiker konnte sich damals nicht die Miete für ein teures Tonstudio leisten, erzählt er in „hr1-Talk“ am Sonntag, 23. Februar. Siegel habe ihm daraufhin drei Wochen Gratis-Produktion angeboten, wenn er in der Casting-Band zum gleichnamigen Lied „Dschingis Khan“ mitsinge und auch tanzen. Was Mandoki nicht wusste: Dieser Song sollte der deutsche Beitrag zum „Grand Prix Eurovision de la Chanson“ in Jerusalem 1979 werden. „Grand Prix, da dachte ich, das wäre irgendetwas mit Car Racing, Formel Eins.“ Er habe keinerlei Ahnung gehabt, gibt Mandoki in hr1 zu. „Ich hatte absolut keine Verbindung zur Schlagerszene, ich habe es dann eben schnell eingesungen.“

„Dschinghis Khan“ belegte beim „Grand Prix“ Platz vier und stand in den deutschen Charts wochenlang auf Platz 1. Für Leslie Mandoki hatte dieser Erfolg aber fast nur Schattenseiten: „Ich war plötzlich der Schlagerfuzzi. In den Clubs, in denen ich leidenschaftlich gerne aufgetreten war, musste ich plötzlich Eintritt zahlen!“ Es hat Jahre gedauert, bevor er wieder in der Rock- und Popszene etabliert gewesen sei. Seine damals noch kleine Tochter habe entsprechende „Dschinghis Khan“-Fotos so kommentiert: „Papa, du bist doch ein Faschingsmuffel, du gehst doch nie zum Karneval. Wie siehst du denn hier aus?“

Inzwischen hat Leslie Mandoki in seiner Produzentenkarriere mit Größen wie Lionel Richie, Peter Maffay, Chaka Khan oder Joshua Kadison zusammengearbeitet. Mit Phil Collins arbeitete er gemeinsam am preisgekrönten Soundtrack zu dem Disney-Film „König der Löwen“.

„hr1-Talk“ mit Uwe Berndt immer sonntags zwischen 10 und 12 Uhr in hr1. 

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